1.
Das Internet als Grundlage von Hypertexten
Seit
Beginn der neunziger Jahre ist ein Begriff aus dem täglichen Leben, das
betrifft sowohl das Berufsleben, als auch unsere Freizeit nicht mehr
wegzudenken. Mittlerweile zu der meistgenutzten Kommunikationsplattform der Welt
geworden, ist das Internet in den Blickpunkt
der öffentlichen Interessen gerückt. Dabei handelt es sich auf den ersten
Blick nur um ein Computernetzwerk. Der Begriff Internet setzt sich
zusammen aus den zwei englischen Termini "Interconnected und Networks".
Vorerst nicht viel aussagend, außer, dass es sich um untereinander vernetzte
Computer handelt, wird bei näherer Betrachtung jedoch deutlich, dass in diesem
Fall ein weltumspannendes Computernetz aus miteinander verbundenen und
voneinander unabhängigen Computern im
Zentrum der Betrachtungen steht.
Der
Zweck eines Netzwerkes ist der Datenaustausch und die Datenübertragung, deren
Funktionsweise im Falle des Internets, im
Folgenden kurz erläutert wird. Dabei funktioniert die Datenübertragung
zwischen dem individuellen Computer und dem Datennetz über die Telefonleitung,
ISDN, Satellit oder das Stromnetz. Das Prinzip ist immer das Gleiche. Da ein
Computer nicht in der Lage analoge Signale zu verarbeiten, sondern immer mit den
zwei Parametern 0 und 1 (d.h. digital) rechnet findet eine Umwandlung statt,
diese sei hier anhand eines Modems näher erläutert.
Ein
Modem (Modulator / Demodulator) wandelt die digitalen Signale des Computers in
analoge Signale um, die über die normalen Telefonleitungen transportiert werden
können. Dies bezeichnet man als Modulation. Ankommende analoge Signale werden
in digitale, vom Computer lesbare Signale demoduliert.
Sogenannte
Provider erlauben dem Teilnehmer, sich über ein Modem in ein Netz einzuwählen
und so am Internet teilzuhaben. Einen Provider könnte man auch als den
Hauptmieter einer Standleitung bezeichnen, der bestimmte Leistungskapazitäten
an Kunden weitervermietet. Online - Dienste bieten ebenfalls diese Möglichkeit
an, so etwa T - Online, AOL (America Online) oder CompuServe. Im Gegensatz zum
Internet weisen diese Netze aber ein Rechenzentrum auf, in dem alle von lokalen
Einwahlpunkten ausgehenden Verbindungen zusammenlaufen.
In
diesen Zentren können dann verschiedene Angebote (z. B. Email, Homebanking oder
Teleshopping) genutzt werden. Außerdem stellen sie die externe Verbindungen zum
Internet und zu anderen Internetanbietern dar. Die Computer, die Informationen
zur Verfügung stellen, nennt man Server, während sogenannte Clients die
Informationen abfragen. Wenn also jemand beispielsweise auf einer Homepage
surft, ist diese auf einem Server gespeichert und der Computer des im Internet
Surfenden ist der Client. Daraus ergibt sich die häufig beschriebene, und auch
als Basis geltende Client - Server Architektur.
Als
eine Art gemeinsame Verkehrsregel für die Übertragung von Daten in diesem
Komplex von vielen lokalen, nationalen und internationalen Computernetzen
funktioniert das Transmission Control Protocol (TCP) und das Internet Protocol (IP),
kurz TCP / IP. Erst diese Protokolle machen es möglich auf alle Informationen,
die das Internet weltweit zu bieten hat zuzugreifen. Des weiteren haben sie die
Aufgabe in Computernetzen den sicheren Datentransfer zu gewährleisten, sie
regeln beispielsweise die Rechnerkommunikation. Das Netz der Netze, wie das
Internet auch gern genannt wird, entwickelte sich aus dem ARPANET, das im
amerikanischen Verteidigungsministerium
1969, zu Zwecken der militärischen Kommunikation aufgebaut wurde. Nachdem es in
den 70er Jahren hauptsächlich von Universitäten zu Forschungszwecken
eingesetzt wurde, übernahmen Ende der 80er - Jahre kommerzielle Netzbetreiber
Teile der technischen Infrastruktur.
Als
die technologische Weiterentwicklung mit neuen kostengünstigen Technologien und
hohen Übertragungsraten von Daten aufwarten konnte, begann der Siegeszug der
elektronischen Datenautobahn. Aufgrund dessen wird das Internet heute nicht nur
von militärischen und akademischen Kreisen genutzt, sondern dient vielmehr den
unterschiedlichsten und vielseitigsten privaten und kommerziellen Interessen.
Statistiken
zu erheben, fällt im Falle des Internets sehr schwer, da es sich zahlenmäßig
kaum fassen lässt. Die Zahl der angeschlossenen Nutzer steigt stetig,
und da es weder einen bürokratischen Apparat noch eine zentrale Organisation
gibt, die über die angeschlossenen Computer Buch führt, können nur Schätzungen
über den Umfang des Internets angestellt werden. Aktuelle Prognosen (sofern es
möglich ist beim Internet von aktuell zu sprechen) treffen mittlerweile
Aussagen von 50 bis 60 Millionen Nutzern weltweit. Andererseits müssen solche
Zahlen einer angeblich globalen Vernetzung durchaus kritisch zu befragt werden,
insofern, da nur 20% der Weltbevölkerung bis ein Telefon besitzen und damit
generell die Möglichkeit an den neuen Medien teilzuhaben. Das Internet,
beziehungsweise die darin vertretenen Dienste bieten verschiedene Arten von
Kommunikationsdiensten an, hierbei ist die Rede vom Versenden elektronischer
Post, Berichte oder anderer Datenpakete, vom Zugriff auf Datenbanken oder auf
News. Das World Wide Web (WWW), wie das Internet auch genannt wird, soll im
Folgenden einer näheren Betrachtung unterliegen und stellt ein weltweit
nutzbares Informationssystem dar, das auf dem Hypertext basiert.
2. Historie
Hypertext
wurde Mitte der 60er Jahre von Ted
Nelson geprägt. In seinem Xanadu Hypertext System hat er damals versucht als
erster ein Hypertextsystem technisch umzusetzen er stellte eine Vision über die
Schreib- und Lesetechniken der Zukunft zusammen hatte aber noch kein präzises
Konzept. Vielmehr wurde die Begriffsbestimmung von Hypertexten an zentralen
Eigenschaften vorgenommen (vgl. Lobin (Hg.) 1999):
Nichtlinearität:
In einem gewöhnlichen linearen Text, wie Büchern, Briefen, etc. wird die Information von einer Abfolge von Teiltexten transportiert. Im Gegensatz dazu werden Informationen in nichtlinearen Texten in eigenen selbstständigen Abschnitten, die nach funktionalen und thematischen Aspekten in größeren Oberpunkten eingeschlossen werden können, transportiert.
Bei
der Rezeption des Textes liegt es nun am Leser im Hinblick auf bestimmte
Fragestellungen oder Interessen, welche Zeile des Textes er in welcher
Reihenfolge lesen möchte. Somit wird es möglich, selektives Lesen zu
praktizieren und Texte für heterogene Adressaten aus verschiedenen Perspektiven
zugänglich zu machen.
Elektronische Publikationsform:
Da
das Medium, durch das Hypertexte publiziert werden elektronisch ist, wird es nötig
für die Rezeption und die Herstellung der selben spezielle Software zu
besitzen. Diese grundlegende Software nennt man auch Hypertextsysteme. Sie
unterstützt mit speziellen Funktionen alle Arten des Umgangs mit Hypertexten.
In den ersten Hypertextsystemen wurde vorrangig auf andere Texte verwiesen.
Inzwischen ist es aber möglich Multimedia, also Videos, Bild und Ton,
einzubauen, so dass der Produzent die verfasste Information auf den
verschiedensten Symbolebenen verfassen kann.
3. Hypertext versus linearer
Text
Doch
worin unterscheidet sich der Hypertext vom nichtlinear organisierten Printtext,
wie ihn Buchner 1996 und Blum/Buchner 1998 anhand von gewissen Tendenzen auch
schon im gedruckten Medium nachgewiesen haben?
a)
Die nichtlineare Organisationsform wird noch weiter radikalisiert
Die einzelnen Teile eines Hypertextes werden durch sogenanntre Hyperlinks verbunden. Ein solcher Verweis kann folgendermaßen aussehen: Es können bestimmte Wörter, Grafiken oder Schaltflächen als Linkanzeiger dienen. Wenn der Leser auf einen solchen Link klickt, wird er von einem Teil des Hypertextes zu einem anderen verwiesen. Dies kann durch ein neues Fenster geschehen oder auch im alten bleiben.
Bei
Printtexten sind alle Textteile vom Autor zu einem festen unveränderbaren
Ganzen zusammengefügt. Während bei Hypertexten der Anwender entscheidet, wie
die Abfolge und Anordnung des Textes aussehen. Dennoch existieren bei der
Rezeption Grenzen, die durch die vom Autor gegebenen Links die Wahlfreiheit des
Lesers eingrenzen.
b)
Multimedia
Wie schon bei den zentralen Eigenschaften vorhin erwähnt, ist es machbar, Multimediadateien in Hypertexte einzubinden. Das bedeutet, der Autor hat die Möglichkeit mit Links auf Bilder, Filme oder Musik seinen Text und die mit ihm verbundene Information auf völlig neu Wahrnehmungsebenen zu transportieren. Es können noch nie gekannte Erfahrungs- und Lernmethoden entwickelt werden.
Durch die Tatsache, dass es im World Wide Web möglich ist, auf unkomplizierte und schnelle Art und Weise zu kommunizieren, haben sich die Wege zwischen Informationssuchenden und Informationsanbietern ebenfalls verkürzt und der Leser kann sogar, wenn auch nicht in Echtzeit, aktiv auf die Gestaltung eines Textes einwirken.
Da
die bisherige Entwicklung des Internets nur ausschnittsweiße zeigt, was noch
vor uns liegt ist die Frage nach einem Medium, welches alle Vorzüge der uns
bekannten vereint nur eine zeitliche. In Zukunft wird es, die geeigneten Hard-
und Softwarelösungen vorrausgesetzt, eine einheitliche Oberfläche geben, die
uns das Telefonieren, Fax, Fernsehen, Buch präsentiert.
c)
selektierendes Rezpieren
Das selektive Rezipieren wird von uns auch schon bei nichtlinearen Texten praktiziert, so wird eine Tageszeitung nicht komplett gelesen, sondern der Leser sucht sich die für ihn interessanten Artikel heraus. Er selektiert nach seinen Interessengebieten wie z.B. Sport, Wirtschaft und Aktien. Ähnliches geschieht auch während des wissenschaftlichen Arbeitens, bei welchem es notwendig ist querzulesen und Teile zu überblättern.
Der Rezipient nutzt Fachliteratur und sucht sich aus ihr das für ihn relevante heraus: Auch in der wissenschaftlichen Fachkommunikation wird meist selektiv gelesen; schließlich gilt es, aus der stets wachsenden Menge an Fachpublikationen möglichst rasch und effizient genau diejenigen Informationen herauszufiltern, die für den momentanen Kontext relevant sind. Querlesen, durchblättern, durch Indizes geleitet eine Textstelle ansteuern und von dort aus kreuz und quer lesen; diese Formen der Rezeption sind beim wissenschaftlichen Arbeiten eher der Normalfall als die Ausnahme; deshalb bieten auch Bücher zunehmend unterschiedliche Zugriffsstrukturen (z.B. Indizes, Register) an (Zitat: Lobin (Hg.) 1999, S. 36-37; Zeile 30-4). Bei Hypertextsystemen tritt die gerade erläuterte Erscheinung ebenfalls, nur in etwas anderer Form auf. Der Benutzer soll in jedem Fall bei seiner Suche nach Information optimal unterstützt werden, dabei stehen ihm zwei verschiedene Strategien zur Verfügung (vgl. Lobin (Hg.) 1999):
Die erste Strategie bezieht sich auf den Einsatz von Suchmaschinen (z.B. Yahoo, Fireball, Lycos), dieser setzt aber voraus, dass der Suchbegriff vorher eingeschränkt wird, und der Nutzer genau weiß, welche Information er erhalten will. Aufgrund der Tatsache, dass die Datenmengen im Internet nicht mehr zu überschauen sind, ist durchaus Wissen über die Benutzung, Angebot und Funktionsweise solcher Suchmaschinen notwendig. Ansonsten besteht die Gefahr, dass der Benutzer im Datenmüll erstickt und die gesuchte Information nicht findet.
Neben dieser Strategie spricht Angelika Storrer (vgl. Münker/Roesler (Hg.) 1997) noch von einer zweiten, dem sogenannten Browsing. Hierbei ist es Aufgabe des Lesers Hypertexte durchzuarbeiten. Das könnte z.B. heißen um die Antworten auf seine Fragen zu finden, klickt der Leser auf Links, die es ihm ermöglichen, sich einen Überblick im Bezug auf bestimmte Themen und Themenfelder zu verschaffen. Diese Art der Suche ist besonders geeignet, wenn der Rezipient seine Fragestellung noch nicht konkretisiert hat, sein Suchziel also noch nicht klar formulieren kann. Dieses gerade erwähnte durcharbeiten kann folgendermaßen aussehen: Die Formen der Interaktion reichen von einfachen Operationen wie Hyperlinks aktivieren, Suchbegriffe eingeben oder Elemente aus einem Menü auswählen bis hin zum Agieren in sog. virtuellen Welten(Zitat: Lobin (Hg.) 1999, S. 37 ).
d) Unterstützung
von Schreibprozessen
Es
existieren schon jetzt Hypertextsysteme, die darauf ausgerichtet sind
Schreibprozesse in allen Phasen zu unterstützen. Durch sie wird es möglich,
sowohl die Zwischenergebnisse, als auch die Endergebnisse in linearer Form und
in nicht-linearer Form zu publizieren.
Die Idee, welche dahintersteckt ist, das es durch die Verknüpfung des Internet als Informations- und Kommunikationsplattform möglich wird in ungeahnte neue Ebenen der Textproduktion vorzudringen. So ist es schon in der Gegenwart Realität, das Forscher durch Austausch von Daten und Dateien kollaborativ an Texten arbeiten, ohne, dass dabei geographische Entfernungen hinderlich wären. Der Leser kann auf die Gestaltung des Textes Einfluss nehmen, das war vorher bei linearen Texten nicht in diesem Ausmaß der Fall.
4. Das
digitale Zeichengeflecht des Hypertextes
Die den Großteil des World Wide Webs ausmachenden Hypertextdokumente werden in der Programmiersprache HTML (HyperText Markup Language) verfasst. Das hat zum Ergebnis, dass der Text keine lineare Sequenz von Textbausteinen ist, sondern ein aktiv gestaltbares Geflecht von Textbausteinen. In den meisten Fällen sieht das folgendermaßen aus: Es existiert eine Vielzahl von anklickbaren Wörtern, Symbolen und Bilder, die auch Links genannt werden.
Links sind vom Autor einfach anzulegen und flexibel veränderbar. Sie haben die Aufgabe, die einzelnen Textbausteine zu einem kompletten Netzwerk zusammenzufügen. Diese Veränderung hat für den Leser beim Schreib- und Leseverhalten große Auswirkungen. So wird von jedem, der einen Text rezipiert eine eigene Spur hinterlassen. Das heißt, jeder Leser stellt sich seine Lektüre durch aktives Selektieren selbst zusammen.
Doch nicht nur das Leseverhalten ändert sich, auch das Schreibverhalten ist Änderungen unterzogen. Der Autor eines Textes empfindet vielfältige Beziehungen zwischen den Gedankengängen und Bausteinen seines Textes. Durch Hypertext wird es ihm möglich gemacht, diese Beziehung repräsentativ zu machen. Während der lineare Buch- oder Aufsatztext die komplexen Verflechtungsverhältnisse, die zwischen unseren Gedanken bestehen, künstlich linearisiert und in eine hierarchische Ordnung zwingt, erlaubt der Hypertext eine direkte Darstellung derjenigen Strukturen und Zusammenhänge, die im Buch nachträglich und unzulänglich durch Fußnotenverweise und Indices rekonstruiert werden. (Zitat: Münker / Roesler (Hg.), 1997, Seite 73, Zeile 5-11) Als eine der Auswirkungen dieses neuen Prinzips wird der Autor nicht mehr in die Rolle des Allwissenden gedrängt.
Beim traditionellen Schreiben, das meist ein geschlossenes System, wie ein Buch oder ein Aufsatz, zum Ergebnis hat, ist der Autor selbst für alles verantwortlich. Beim hypertextuellen Schreiben begibt sich der Autor in eine Interaktion mit dem Wissen und Denken anderer. Die Möglichkeiten für das verfassen eines Textes sind angesichts der Anzahl von Textbausteinen im Internet beinahe unendlich, da es möglich ist, jede im World Wide Web zugängliche Datei als Textbaustein in das eigene textuelle Schaffen zu integrieren. Abstrahierend kann man behaupten, dass es sich beim Internet um einen einzigen großen Hypertext handelt, der sich in ständiger Veränderung befindet.
5. Ist der
Hypertext das Ende des traditionellen Textes ?
Um die Antwort vorwegzunehmen: nein.
Es bestehen keine Zweifel daran, dass die traditionellen Buchstrukturen durchaus im Internet weiter verwendet werden können. Bei einem Großteil der im Internet vorzufindenden Texte handelt es sich nicht einmal um Hypertexte, sondern um normale Aufsätze und Bücher, die ein wenig überarbeitet und in den HTML-Code umgewandelt wurden.
Als eine weitere große Hürde scheint sich die Arbeitsweise der Benutzer des Internets darzustellen. Es ist wohl nicht zu viel behauptet, wenn gesagt wird, dass Universitäten, Wissenschaftler und Autoren weiter auf das Schreiben und Denken im Hypertextstil vorbereitet werden müssen. Das Ende des traditionellen linearen Textes ist bis dato nicht absehbar, da ein Hypertext auch immer Textbausteine, die lineare Eigenschaften aufweisen, enthält. Erst wenn dies nicht mehr der Fall ist, kann vom Ende des traditionellen Textes gesprochen werden Weil dies in naher Zukunft nicht geschehen wird und auch noch keine Vorstellungen über die Form eines solchen Mediums existieren, ist die gestellte Frage, wie bereits am Anfang erwähnt, mit nein zu beantworten.
6.
Intermedialität und Intertextualität
Die zwei Schwerpunkte des Seminars Intertextualität und Intermedialität lassen sich am Thema Hypertext wie an keinem anderen Beispiel darstellen. So steht jeder Hypertext mit anderen Texten und Medien in Verbindung, ergänzt diese und erhält durch sie völlig neue Aspekte.
Der Bezug zwischen Welt- und individuellem Wissen verschmilzt komplett und lässt die Grenzen zwischen den Darstellungsformen und weisen verschwimmen. Mit der Schreib- und Leseform Hypertext lassen sich Texte auf neue Art realisieren und deren Wirkung und Umfang nimmt ungeahnte Ausmaße an. Dass man beim Hypertext von Intertextualität und Intermedialität spricht, ist nicht verwunderlich und leicht nachweisbar. Hypertexte stellen die Repräsentationsform eines neuen Zeitalters dar und werden das verhalten von Schreibenden und Rezipienten nachhaltig verändern. Erst recht wird das der Fall sein, wenn die aufgrund der technischen Entwicklung gegebenen Grenzen gesprengt werden und der Umgang mit Hypertexten für alle selbstverständlicher geworden ist.
Die Vernetzung, von der im eigentlichen Wortsinn von Text die Rede ist, wird immer komplexer. Schon jetzt ist schwer nachzuweisen, auf welche Texte und Medien sich ein Text bezieht. Diese Verweise sind ebenfalls in andere Geflechte eingebunden, so dass es unmöglich ist einen Hypertext aus seinem Zusammenhang zu reißen. Unbestritten stellen Hypertexte ein großes Potential in Wissens- und Informationsvermittlung dar, deren gesamtes Ausmaß heutzutage noch nicht sichtbar ist. Um es überspitzt und abschließend auszudrücken: Hypertexten gehört die Zukunft!